Was haben Sommer und die Zahl Acht gemeinsam?

Hier in Oxford gibt es den Fluss Themse, der hier aber noch Isis heisst, und der ist doch Isisnicht so breit, wie ich ihn mir immer vorgestellt habe (basierend auf dem Halbwissen, dass hier und in Cambridge diese harten Ruderwettkämpfe stattfinden).

Race

Sich zu verkleiden scheint dazu zu gehören

Auf diesem Fluss finden nun jedes Jahr im Sommer eine Woche lang Ruderwettkämpfe statt – die sogenannten Summer Eights. Das besondere an diesem Wettkampf ist nun, dass es nicht darum geht, wer als erster durchs Ziel fährt, sondern wer die meisten Boote rammt! Dieser Wettkampf ist dadurch entstanden – und damit komme ich wieder zurück auf meinen ersten Satz – dass die Themse/Isis hier einfach nicht so breit ist, dass man ungestört aneinander vorbeikommt.

Ein Verletzter Steuermann wird geborgen

Ein Verletzter Steuermann wird geborgen

Die Boote werden hintereinander mit einem gewissen Abstand am Ufer festgemacht und nach dem Startschuss versucht jeder so schnell wie möglich loszukommen, zu rudern und den Vordermann einzuholen um ihn zu rammen. Die Steuermänner/-frauen schreien sich dabei die Seele aus dem Leib. Der Gerammte rutscht dann in der Rangliste eins nach hinten und der Rammer (?) kommt nach vorn. Von diesen kurzen Rennen finden etwa 100 Stück über eine ganze Woche statt und am Ende haben sich dann die schnellsten nach vorn gerammt. Verletzungen sind bei dieser Art Rennen natürlich vorprogrammiert und das eine oder andere Boot landet im Eifer des Gefechts auch mal am Ufer.

Was Stefan besonders gefallen hat ist dass diese “Rammer” in einer “Bump Chart” über Jahre visualisiert werden, siehe z.B. die Bump Chart des Teams des Oriel Colleges.

Die Römer sind in England baden gegangen…

Abbey Church of Saint Peter and Saint Paul, Bath

Abbey Church of Saint Peter and Saint Paul, Bath

…und anscheinend besonders gerne in den Thermalquellen bei Somerset. Der Ort, wie für Stefans Namensgedächtnis geschaffen, wurde dann auch Bath genannt. Die Stadt soll dank der wohlhabenden Badegäste aus vielen historischen Gebäuden bestehen, was sie laut der UNESCO zu einem Weltkulturerbe macht. Also sind wir da mal hingefahren und haben dadurch gleich das sonnige und trockene Wetter ausgenutzt (wir hatten dabei natürlich ein schlechtes Gewissen, wissend, dass unsere Freunde auf dem Kontinent wettermäßig ja leider gerade nichts über Wasser hören möchten).

Und die UNESCO hat nicht übertrieben, Bath hat wirklich beeindruckende Bauten. Der lokale Kalkstein lässt die Gebäude zusätzlich schön warm und hell wirken, so dass man gar nicht glauben mag in England zu sein. Vom originalen römischen Bad ist aber außer einem Fundament nichts mehr übrig, der Rest stammt aus neoklassizistischen und viktorianischen Zeiten. Vom Wasser haben wir lieber nichts getrunken, im Internet wurde uns davon abgeraten.

Thermae Bath Spa

Eine Badeschlange… x)

Durch das wässrige Thema der Stadt inspiriert, hatte Stefan dann am Ende des Tages noch die Idee endlich mal wieder Fish&Chips zu essen. Dank Google Local war schnell ein Takeway ausgewählt und GPS-unterstützt auch zielsicher gefunden.

Royal Crescent

Royal Crescent, der „königlicher Halbmond“

Selbst für Raumschiff Enterprise Fans gibt es etwas ;)

Selbst für Raumschiff Enterprise Fans gibt es etwas…

Ausflug in den New Forest bei Southampton

Am Sonntag haben wir das schöne und warme Wetter genutzt, um unsere neue Heimat ein wenig zu erkunden. Dazu ging es Richtung Süden nach Southampton in den New Forest. Der New Forest ist, anders als sein Name vermuten lässt, ein sehr altes Wald- und Heidegebiet. Es ist der Abholzung in alten Zeiten entgangen, da William I. im 11. Jhd. ein königliches Jagdgebiet daraus gemacht hat. Man findet dort also noch ein paar uralte Bäume, außerdem ein Arboretum mit großen Redwoods und Sequoias und ganz viel Heidelandschaft. Das Besondere am New Forest ist, dass dort Ponies, Kühe, Esel und Damwild en masse frei herumlaufen.

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Einen ersten Stop haben wir am Arboretum gemacht und dort eine kleine Runde gedreht. Hier konnten wir auch die höchsten Bäume Englands bewundern – ein Paar Redwoods – die aber nur ein Zehntel so hoch waren wie die höchsten in Amerika. Kaum vorstellbar! Daneben sieht Linus wieder ganz klein aus… 😉

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Danach sind wir im Zickzack weiter Richtung Küste gefahren (genau, Stefan ist gefahren 😉 ) und haben uns dort nochmal ein Marschland angeschaut und uns die Salzluft um die Nase wehen lassen. Dann mussten wir uns aber sputen nach Hause zu kommen, denn Linus besteht auf sein pünktliches Abendmahl.

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Hier sieht man Hurst Castle und dahinter die Isle of Wight

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Alles in allem ein sehr schöner Tag 🙂